Anschließende Gewässerpflege
Bei der Gewässerpflege sollte auf diese standörtliche Vielfalt Rücksicht genommen werden.
- Wenn Ablagerungen nur an einigen Stellen entfernt werden, bleiben Strukturen erhalten und die geräumten Bereiche können leichter wiederbesiedelt werden.
- Entkrautung sollten beschränkt werden, denn Wasserpflanzen strukturieren den Lebensraum. Sie bremsen die Fließgeschwindigkeit und bieten der Tierwelt Nahrung und Deckung. Gerade in monotonen Kanälen sind Wasserpflanzen wertvolle Gewässerstrukturen.
Muss aus Gründen der Hochwassersicherheit entkrautet werden, genügt es oft, nur eine Gewässerhälfte oder den Mittelstreifen zu mähen. Bei zu üppigem Pflanzenwuchs helfen Ufergehölze, die durch Beschattung den Wuchs der Wasserpflanzen reduzieren. - Naturnah gepflegte Entwässerungsgräben sind gerade in intensiv genutzten Landschaften wertvolle Lebensräume. Von Vorteil ist hier, einen Gewässerrandstreifen für den Bach von landwirtschaftlicher Nutzung freizuhalten.
- Wird das Aushubmaterial einige Tage am Grabenrand deponiert, wandern viele Tiere ins Gewässer zurück.
Unterhaltungsarbeiten oder auch naturnaher Ausbau in der Ortslage großer Städte ist nicht immer leicht, da an vielen Stellen die Bebauung oder die landwirtschaftliche genutzten Flächen bis zu den Ufer heranreichen. Die natürlichen Retentionsräume fehlen größtenteils. Dennoch ist es, in den letzten 25 Jahren gelungen, an einzelnen Stellen, wieder natürliche Verhältnisse in den Gewässern herzustellen.